Donnerstag Mai 31, 2007

Umbau

Also das wird jetzt ein ziemliches Experiment am Wochenende, aber ich hoffe, dass ich das so durchziehen kann, wie ich mir das vorstelle. Wie ja schon geschrieben, hat sich kürzlich mein alt ehrwürdiger Athlon in die ewigen Chipgründe verabschiedet. Musste also was Neues her und das schnell ;-) Läuft ja immerhin mein Video Disk Recorder drauf... Nun, nachdem die neuen CPU's ja doch ziemlich leistungsfähig sind, hab ich mir gedacht, schlag ich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Ich lass alle meine Serverdienste und das Clientsystem auf einem Rechner laufen.

Konkret würde das bedeuten: KDE natürlich als Desktop, PostgreSQL, Bind (DNS), Apache, Tomcat, VDR, Postfix, Archiveopteryx (ein IMAP-Server, der die Mails in der PostgreSQL speichert) und noch ein paar andere Dienste, die man so brauch (oder auch nicht ;-) )

Nun ist das ja blöd, wenn die Serverdienste auf soz. dem Client laufen. Man könnte die Serverdienste, bzw. alles was vom Internet aus aufgerufen werden kann, nun in eine chroot stecken, aber das ist jetzt auch nicht wirklich schön. Also: Eine virtuelle Maschine muss her! Erste Überlegung: Xen. Genau. Und schon auf die Schnauze geflogen. Da hab ich bei meinem Debian einen eigenen Kernel 2.6.20 bzw. 2.6.21 am Laufen und Xen 3.1 tut nur mit Kernel 2.6.18. Der tut aber nur halbherzig mit meiner relativ aktuellen Hardware. Es gibt da div. Treiberprobleme. Das macht also keinen Sinn. Zunächst hatte ich auch überlegt, den VDR in einer Xen DomU (also einer unpriviligierten Domäne) laufen zu lassen. Diese hat aber normalerweise keinen Zugriff auf PCI-Devices. Man kann aber PCI-Devices aus der Dom0 (also der priviligierten Domäne) ausblenden und in eine DomU einblenden. Dann würden dort auf jeden Fall mal die TV-Karten laufen. Aber leider geht das nicht mit dem seriellen Port und damit nicht LIRC und damit keine Fernbedienung. Also schlecht. Naja aber VDR hätte ich jetzt sowieso in der Dom0 laufen lassen. Hilft aber nix, weg besagter Kernelproblemmatik mit Xen.

Virtualisierungslösungen wie OpenVZ, Vserver, usw. helfen auch nicht weiter, da ich auch noch ab und zu mein altes Windows XP laufen lassen möchte und das fällt hier total aus. Bliebe noch VMWare. Aber von closed Source bin ich gar kein Fan und wenn's noch so frei ist.

Bin ich also jetzt schließlich bei KVM gelandet. KVM? Das ist die Kernel Virtual Machine die seit Linux Kernel 2.6.20 dabei ist. Dazu benötigt man aber einen Prozessor neuerer Generation, der Hardware-Virtualisierung unterstützt. Nun, das tut der neue Core 2 Duo E6700. Die KVM besteht mehr oder weniger aus einem Kernelmodul und im Userland (also ausserhalb des Kernels) aus dem Emulator Qemu.

Qemu? Ist das nicht der superlangsame x86 Emulator? Ja, ist er ;-) Aber der hier ist modifiziert und nutzt die KVM. Was ich so gelesen habe, soll er mit VMWare gut mithalten können. Das wird sich dann zeigen. Auf jeden Fall kann ich damit Windows betreiben und auf alle Tools zurückgreifen, die es schon seit Jahren für Qemu gibt. Da die KVM im Kernel drin ist, kann ich jeden Kernel verwenden, denn ich will. Keine Patcherei für Xen. Einen Nachteil hat Qemu aber auf jeden Fall schon mal: Er emuliert div. Hardware und kann keine im System verwenden. Also PCI-Devices in VMs einblenden wie bei Xen geht nicht. Nun, das ist jetzt aber auch nicht nötig. Für alle nach aussen sichtbaren Dienste, für Windows und Betriebssysteme, die ich sonst noch so brauche, werde ich virt. Maschinen einrichten. KDE und VDR laufen dann soz. nativ und der Rest in einer VM. Wahrscheinlich packe ich den Firefox noch in eine eigene VM, die keinen Zugriff auf den Client hat. Das macht das Surfen dann noch etwas sicherer.

Und weil ich dann schon so gut drauf bin (nach dieser Aktion dann wahrscheinlich nicht mehr ;-) ), werde ich was tun, was ich selbst nicht für möglich gehalten hätte, aber ich werde alles mit Gentoo aufsetzen. Wenn ich mich schon um das ganze Zeugs selber kümmern muss und rumkompilieren muss, dann gleich richtig. Ich hab mir die Gentoo Dokumentation genauer reingezogen und muss sagen, das sind lauter Verrückte die Gentoo Jünger - das war jetzt durchaus positiv gemeint ;-) Das ganze Portage-System sieht sehr viel versprechend aus. Ich glaube, das ist fast noch besser wie das von Debian. Nachdem ich alles auf 64bit (AMD64/EMT64) installieren werde und ich damit auch nicht mehr die (wirklich guten) VDR-Pakete von e-tobi.net verwenden kann (alles i386), hat mich das eigentlich noch mehr bewogen, auf Gentoo umzusteigen. Die haben auch fast alle VDR Pakete im Portage-Tree und das auch für AMD64/EMT64. Aber Montag weiss ich dann mehr, ob das jetzt insgesamt so eine gute Idee war....

Auf jeden Fall wird meine Seite am Wochenende eine Weile nicht erreichbar sein... ;-)
 

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